Mayen/Nürburg. Zwar nicht auf ihrer gewohnten Marke Peugeot, jedoch nicht minder erfolgreich waren Jürgen und Achim Nett am Wochenende beim 45. ADAC Zurich 24h-Rennen auf dem Nürburgring unterwegs. Jürgen Nett heuerte beim Team Prosport Performance an. Zusammen mit Dominik Schöning, Marek Böckmann und Olivier Muytjens ging er im Porsche Cayman in der Klasse V5 ins Rennen.
Erst vor Wochenfrist brachte Bruder Achim Nett seinen ersten Start überhaupt beim Langstreckenklassiker unter Dach und Fach: Im nach SP3-Reglement aufgebauten VW Golf 3 unter der Bewerbung des AC Mayen waren Ralph Liesenfeld, Benjamin Decius und Stephan Reuter seine Kollegen.
Es war dann auch Achim Nett vergönnt, das Rennen am Samstag um 15.30 Uhr hinter dem Steuer aufzunehmen. Jürgen Nett musste sich dagegen bis 18 Uhr gedulden, eher er im seriennahen Porsche Platz nehmen konnte. Nach seinem 70 Minuten dauernden ersten Einsatz war Platz eins in der Klasse mit 2:30 Minuten Vorsprung gefestigt. Achim Nett machte ebenfalls Boden gut und war nach seinem Stint hoch zufrieden.
Zu Mitternacht war dann der nächste Einsatz für beide Brüder angedacht, doch früher als erwartet musste der Golf zum Service: Probleme am Radlager. Zweieinhalb Stunden kämpfte sich Achim Nett durch die Nacht, wurde dabei durch eine defekte Zündkerze und eine 30-Sekunden-Strafe zurückgeworfen.
Gegen 3 Uhr nachts verließ Jürgen Nett das Fahrzeug und hatte den zwischenzeitlich vom Gegner egalisierten Vorsprung abermals auf über zwei Minuten ausgebaut. Bis zu seinem nächsten Turn um kurz vor acht Uhr am Sonntag war dieser sogar auf vier Minuten ausgebaut worden.
Mehr Probleme hatte der VW Golf von Bruder Achim: Erneut das Radlager und ein defekter Kühlwasserschlauch kosteten das Team abermals Zeit, bevor er um 9.15 Uhr zum letzten Mal im Auto Platz nahm. Gut eine Stunde später musste er das Fahrzeug dann im Streckenabschnitt Pflanzgarten mit kaputter Antriebswelle – auf Platz vier in der Klasse liegend – abstellen. Das Auto wurde per Abschleppwagen zurück in die Box gebracht und ging um 12 Uhr wieder auf die Strecke. Am Ende sprang mit dem sechsten Platz von insgesamt 15 Startern in der Klasse ein mehr als achtbares Ergebnis heraus.
Jürgen Nett stieg um kurz vor 14 Uhr wieder ins Auto und hatte schließlich die Ehre, den Porsche Cayman als Klassensieger über die Ziellinie zu fahren. Der 50-jährige, der seinen insgesamt neunten Klassensieg bei den 24 Stunden feiern konnte, sagte nach dem Rennen: „Der einsetzende Regen forderte nochmals besonderes Feingefühl. Ich widersetzte mich sogar der Anweisung des Teams, das auf Regenreifen wechseln wollte und habe das Auto auf Slicks sicher nach Hause gebracht.“Andreas Krein
Text/Foto: Blick-actuell Andreas Krein