Rückblick 2016:
Gerd Körber und Romain Grosjean (F1 / Haas) waren Brüder im Geiste. Beide wollten erfolgreich Rennen bestreiten, aber ihr jeweiliges Renngerät verweigerte die Zusammenarbeit. Körber hatte dabei den Vorteil, dass er an einem Wochenende vier Rennen fuhr und sich damals jeweils in die Punkte retten konnte.
Mai 2017:
Gerd Körber reiste mit zwei dritten Plätzen vom österreichischen Red Bull Ring ab. Im Gegensatz zum Vorjahr war er aber nicht restlos zufrieden. „Die Testfahrten in Most verliefen nicht ganz zufrieden- stellend. Wir wurden durch technische Defekte am ausgiebigen Testen gehindert. Durch die Testfahrten von Jochen Hahn haben wir gesehen, dass der IVECO absolut konkurrenzfähig ist. Trotz der beiden Podiumsplätze muss ich den Truck weiter verstehen lernen. Das geht nur über Test- oder Rennkilometer. In Misano werden die ersten Rennen sein, um zu zeigen, ob ich jetzt mit dem neuen Truck klarkomme oder ob wir weitere Testes benötigen.“
Doch nicht nur die „Verständigungsprobleme“ zwischen Fahrer und Race-Truck ließen die Gemüter voriges Jahr in Misano hochkochen. Dazu kamen Strafen und Mysterien, die die Schwaben immer wieder zurückwarfen. Zuerst bekam er die schnellste Runde im Zeittraining gestrichen, im ersten Rennen gab es eine 20-Sekunden-Strafe wegen Overspeed. Am Sonntag holte er sich den siebten Platz, das bedeutete Startreihe eins im letzten Rennen. Aber die Sportkommissare hatten noch ein Schmankerl für Gerd Körber und das Team: Sie bekamen nachträglich eine Strafe, wobei keiner wusste, wofür und sich über das Strafmaß wunderte. Körber durfte den siebten Platz behalten, musste aber von Platz 9 und Reihe 5 starten: „Es gibt immer noch Dinge, die ich so in den letzten 30 Jahren noch nicht erlebt habe“, erinnert sich Körber an das letztjährige kuriose Strafmaß.
Was wünscht sich Gerd Körber für das kommende Wochenende: „Zuerst einmal hoffe ich, dass wir den IVECO so schnell als möglich nach vorne bringen. Misano ist eine Strecke zum Überholen, das war in Spielberg verdammt schwer. Dann hoffe ich, dass uns die Sportkommissare von irgendwelchen Strafen verschonen und zum Schluss wünsche ich mir, dem Team Schwabentruck, den zahlreichen Fans und natürlich der IVECO-Vorstandschaft, die am Wochenende kommen, einfach spannende und aufregende Rennen. Vielleicht können Jochen und ich unsere IVECO’s auf das Podium bringen. Das wäre für uns das Dankeschön für das Vertrauen von IVECO. Dazu wollen Jochen und ich natürlich die Führung in der Teamwertung verteidigen.“ Einen Tipp hat Gerd Körber noch für die Sportkommissare parat: „Die könnten sich doch das Rennen der Formel 1 in Monaco anschauen. Das wird bestimmt spannend.“
Text/Foto: Gerd Körber