Oschersleben – Von der Bengener Heide in die Magdeburger Börde: Das Leben eines Rennfahrers kann mitunter doch sehr rasant sein. So auch für Nachwuchsfahrer Leon Dreiser.
Am Samstagmorgen bildete ein letztes Mal für 2018 der Flugplatz bei Bad Neuenahr die Kulisse für die Junioren vom ADAC Youngster Slalom Cup um den Walkenbach Pokal. Und dort, wo Leon Dreiser im April dieses Jahres sein Debüt im Automobilsport gab, sprang für den 16-jährigen nun bereits ein Podestplatz heraus. Bei der Doppelveranstaltung musste er zunächst jedoch im ersten Durchgang Lehrgeld bezahlen. Eine geworfene Pylone kostete drei Strafsekunden und somit auch den Platz auf dem Treppchen. Leon, wie immer für den AC Mayen gemeldet, ließ sich jedoch nicht entmutigen und machte es bei der zweiten Veranstaltung besser, blieb fehlerfrei, war trotzdem schneller und belohnte sich selbst mit Platz drei.
Lange konnte sich der Schüler jedoch nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. Direkt nach dem Rennen brach die Truppe um Teamchef und Mentor Jürgen Nett in Richtung Sachsen-Anhalt auf. In der Motorsport Arena Oschersleben, dort wo sich auch einmal jährlich die DTM Profis messen, rief die Deutsche Junioren Slalom Meisterschaft. Jürgen Nett: „Wir hatten überlegt, ob dieses recht stramme Programm sinnvoll ist, haben uns aber dann bewusst für einen Start in Bad Neuenahr entschieden, um Leon mehr Zeit im Auto zu geben.“ Die Teilnahme in Oschersleben, bedeutete einen großen Meilenstein in der noch jungen Karriere von Leon Dreiser, denn nur 85 Piloten deutschlandweit konnten sich für dieses Kräftemessen qualifizieren – alleine das war schon ein Erfolg für sich.
Nach einer Nacht im Hotel an der Rennstrecke, dann bereits im Morgengrauen die Streckenbegehung. Gut eine Minute würden die Junioren für das Abfahren des Parcours benötigen. Neben viel Gefühl im Fuß war also auch insbesondere hohe Konzentration gefragt. Eine Eigenschaft, die dem Nachwuchstalent aus Mayen offensichtlich gegeben ist, umkreiste er die Strecke doch erneut fehlerfrei. Von der Zeit her reichte es nach Lauf eins für Position 65. „Die Konkurrenz ist hier natürlich enorm stark“, so Leon, der sich vom gewohnten Opel Corsa GSi auf einen Ford Fiesta umstellen musste. Wichtiger als die absolute Platzierung war jedoch eine Steigerung. Und Leon wurde diesem selbst auferlegten Anspruch gerecht. Erneut fehlerfrei und um einiges schneller fuhr er Lauf zwei zu Ende und belegte am Ende Gesamtrang 60.
Eine Woche nach dem letzten Lauf in der VLN ist somit auch die Saison für das Team Youngstar von Nett Motorsport beendet. –
Text/Foto: Andreas Krein