Mayen. Das ging schnell. Im wahrsten Sinne des Wortes. Im Gespräch mit BLICK aktuell vor wenigen Wochen hatte Leon Dreiser weitere Podestplätze als Ziel für den Rest der Saison in der Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) genannt. Am vorletzten Wochenende sollten es derer gleich zwei werden. Sowohl beim 63. ADAC ACAS Cup am 09. September, als auch tags darauf beim 62. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen überquerte der 21-jährige Mayener im Verbund mit seinen Teamkollegen Timo Beuth (Wachtbeg), dem Aachener Wolfgang Haugg und „Tyson“ aus Herne im VW Scirocco R von „mathilda racing – Team LAVO Carwash“ als Dritter in der Klasse VT2-FWD die Ziellinie.
Beide 6-Stunden-Rennen waren unter dem Namen „12h Nürburgring“ zusammen gefassst. Herrlichstes Sommerwetter sowie ein attraktives Rahmenprogramm mit Demonstrationsfahrten ehemaliger Formel-1-Piloten in ihren Boliden der motorsportlichen Königsklasse hatten zahlreiche Besucher an den Nürburgring gelockt. Dass diese sich neben Weltmeistern wie Sebastian Vettel auch für die Breitensportbasis interessieren, zeigte eine Autogrammstunde der NLS-Pilotinnen und -Piloten in der diesmal etwas längeren Pause zwischen Qualifying und Rennen am Samstag. „Nicht nur die vom Veranstalter gestellten Autogrammkarten, sondern auch meine persönlichen waren am Ende der 45 Minuten restlos vergriffen! Ich bin begeistert vom Zuspruch der Fans!“, so Dreiser, der aus Anlass dieses Saisonhighlights von der Mayener Boutique „Männersache“ mit Freizeitkleidung ausgestattet wurde und diese in einem spontanen Fotoshooting präsentieren durfte. Dieser kleine Ausflug in die glamouröse Modewelt tat der Konzentration auf das Wesentliche – das Rennenfahren – offenbar keinen Abbruch. Im Gegenteil. Im Samstagsrennen fuhr Dreiser trotz gebrochenen Stabilisators ansprechende Zeiten, die er am Sonntag nochmals toppte. „Ehrlich gesagt war mir das selbst gar nicht so bewusst, aber nachdem ich aus dem Auto gestiegen war, kam Jürgen Nett zu mir und meinte, dass ich wohl gerade den Stint meines Lebens gefahren bin.“, berichtet ein stolzer Leon Dreiser. Ihm ist sehr viel an den Worten Jürgen Netts gelegen. Als Stiefvater hat dieser Dreisers Karriere seit seinen Anfängen im Kart stets begleitet. „Dass wir nun zusammen bei mathilda racing an den Start gehen, ist natürlich eine tolle Sache.“, so Dreiser weiter. So nimmt Nett schon auch mal in den Freitagssessions vor den NLS-Rennen auf dem Beifahrersitz neben ihm Platz, um aus nächster Nähe Tipps und Tricks zu geben.
Nett selbst hatte ebenfalls ein mehr als erfolgreiches Wochenende. Ebenfalls auf einem VW Scirocco R des Kölner Teams, den er sich wie immer mit seinem Bruder Achim, Teamchef Michael Paatz und Felix Schumann aus Riegelsberg teilte. Am Samstag fuhr das Quartett den Klassensieg in der VT2-FWD ein, am Sonntag musste man sich nur dem Hyundai i30N von Mertens Motorsport geschlagen geben. Obwohl der zu Saisonbeginn angestrebte Gesamttitel außer Reichweite geraten ist, hat man einmal mehr den teils werksunterstützten Hyundais die Stirn geboten.
Schon am 23. September geht es dann mit dem achten Lauf zur NLS weiter, wenn der vom MSC Sinzig veranstaltete 55. ADAC Barbarossapreis auf dem Programm steht.
Text und Fotos Andreas Krein