Misano (I) / Mayen. Beim Finallauf der FIA European Truck Racing Championship konnte sich der Weißenthurmer Sascha Lenz vom Team SL-Trucksport 30 die Vizemeisterschaft der Truckracing-Europameisterschaft sichern. Mit zwei Siegen an der italienischen Adria konnte der MAN-Pilot damit auch insgesamt 11 Podiumsplätze in dieser Saison feiern.
Vor dem Rennwochenende auf dem Misano World Circuit belegte Sascha mit nur drei Punkten Vorsprung knapp vor Adam Lacko (CZE) den zweiten Gesamtrang. Der spätere Europameister Norbert Kiss aus Ungarn hatte bereits 46 Punkten Vorsprung und so konzentrierte man sich beim Team SL Trucksport 30 ganz auf den Gewinn der Vizemeisterschaft. Bereits in den Freien Trainings am Samstagmorgen zeigte Sascha, dass er auch in Misano ein Wörtchen um die Rennsiege mitreden möchte und sicherte sich im anschließenden Qualifying den zweiten Startplatz, knapp hinter Kiss.
Beim Start zum ersten Rennen kam der Lenz-MAN dann etwas besser weg und bog vor dem Ungarn in die erste Kurve ein. Zwar konnte sich Kiss in der sechsten Runde an Sascha vorbeischieben, da das Überholmanöver jedoch unter Gelber Flagge stattfand, gewann Sascha das Rennen nach der logischen Bestrafung des Ungarn. Aufgrund des Reversegrids bedeutete dies dann den 8. Startplatz für den Weißenthurmer im zweiten Rennen. Sascha hielt sich in einer turbulenten Anfangsphase aus allen Turbulenzen heraus und kämpfte sich im Verlauf des Rennens bis auf den vierten Rang nach vorne. Da er erneut auch Adam Lacko hinter sich lassen konnte, vergrößerte sich der Vorsprung vor dem letzten Renntag auf den Tschechen bereits auf 16 Punkte.
Und auch im zweiten Qualifying am Sonntag sicherte sich Sascha den zweiten Startplatz, wieder knapp hinter Kiss. Beim Start geriet der Lenz-MAN dann allerdings etwas zu weit nach außen, verlor an Schwung und fiel bis auf die siebte Position zurück. Davon lies sich Sascha aber nicht beeindrucken und kämpfte sich bis zum Ziel wieder auf den fünften Platz nach vorne. Da er dabei auch Lacko überholte machte Sascha mit diesem Ergebnis auch den Gewinn der Vizemeisterschaft schon vorzeitig perfekt.
So ging es dann von Position vier aus ins letzte Rennen der Saison. Mit einem Traumstart lag Sascha schon nach der ersten Runde in Führung und fuhr danach einem überlegenen Sieg entgegen. Im Ziel trennten ihn satte 11 Sekunden vom Rest des Feldes.
„Mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft ist für mich natürlich ein absoluter Traum in Erfüllung gegangen.“, so ein überwältigter Sascha Lenz am Sonntagabend. „Seit ich mit dem Truckracesport angefangen habe, war es mein großes Ziel einmal bei der FIA-Preisverleihung unter den Top 3 auf der Bühne zu stehen und das haben wir als kleines, familiäres Privatteam nun auch geschafft. Ich bin so stolz auf meine Familie und den unermüdlichen Einsatz meines ganzen Teams. Meine herzlichen Glückwünsche gehen auch an Norbi, er war in diesem Jahr insgesamt der Schnellste. Umso glücklicher bin ich, dass ich ihn auf der Strecke dieses Jahr auch mehrfach schlagen konnte.“
Text / Foto: SL-Trucksport / Presse AC 1927 Mayen