Gerd Körber kam bei den Testfahrten kaum zum Einsatz
Bei Theaterschauspieler ist allgemein bekannt, dass eine schlechte, pannenreiche Generalprobe ein gutes Omen für die Premiere ist. Darauf hofft auch Gerd Körber. Die Testfahrten standen für alle neun Teams unter keinem guten Stern. Bereits bei der Anreise wurden sie im tschechischen Most von Neuschnee und Minusgraden empfangen. Die Mechaniker hatten dabei alle Hände voll zu tun, die sie auch in dicken Handschuhen versteckten. Doch es half nichts. Die Testfahrten in Most waren die einzige Möglichkeit vor dem ersten Rennen in zwei Wochen in Österreich. Dabei achteten Fahrer und Teams penibel darauf, dass keiner die Karten aufdeckte. Die meisten fuhren gerade so schnell, dass man erste Erkenntnisse sammeln, die Konkurrenten aber keinen Nutzen daraus ziehen konnten. Gerd Körber und das Schwabentruck-Team hatten leider den Schwarzen Peter gezogen. „Mein Truck wurde erst einen Tag vor den Testfahrten fertig. Das bedeutete, wir hatten unseren ersten Roll-Out tatsächlich erst auf der Strecke in Most“.
An beiden Testtagen kam man auf nur 17 Runden. Bei der ersten Ausfahrt riss eine Schweißnaht an der Hinterachse und das auslaufende Achsöl verteilte sich auf der Rennstrecke. Kurz danach gab es einen Defekt am Dieseltank, so dass Diesel auslief. Zu den tiefen Temperaturen kam auch noch eine verschmutzte Strecke durch Öl und Diesel. Die dritte und letzte Ausfahrt endete kurz und jäh. Bei voller Fahrt platzte die Kupplung und beschädigte den Motor und das Getriebe. Vor Ort entschied man, den Motor zur IVECO-Motorenforschung nach Arborn/Schweiz zu bringen. „Ein Fazit zu den Tests kann ich nicht geben, da wir kaum gefahren sind. Wir können uns derzeit nur nach den Erkenntnissen von Jochen Hahn ausrichten. Vielleicht kann ich am kommenden Wochenende auf dem IVECO-Testgelände in Ulm ein paar Runden drehen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Motor rechtzeitig fertig wird. Das erste Rennen zur Europameisterschaft rückt immer näher“.
Das erste Rennen zur 2017er Saison findet am 13./14. Mai auf dem Red Bull Ring im österreichischen Spielberg statt. Bleibt für Fahrer und Team zu hoffen:
Missglückte Generalprobe – grandiose Premiere!
Text/Foto: Gerd Körber